Mateo Kries

100 Jahre, 20 visionäre Interieurs im Vitra Design Museum

Signet klein
An 20 beispielhaften Interieurs zeigt Kurator Jochen Eisenbrand vom 8. Februar 2020 bis 28. Februar 2021 im Vitra Design Museum in Weil am Rhein wie sich in den letzten hundert Jahren die Wohnformen in den westlichen Industrieländern verändert haben. Nicht als Stilgeschichte, sondern als Ideengeschichte soll die überaus anregend gestaltete Ausstellung verstanden werden. Sie beginnt im Erdgeschoss mit Beispielen aus der Gegenwart, in der die Welt der Arbeit und die Welt des Wohnens nicht mehr streng getrennt sind, und der verfügbare Wohnraum knapp und deshalb teuer ist. Kein anderes Unternehmen hat die zeitgenössische Wohnwelt so stark geprägt wie IKEA. Seit 1951 wirkt der Katalog des schwedischen Einrichtungshauses, von dem inzwischen jedes Jahr 200 Millionen Exemplare gedruckt werden, in 52 Ländern bei der Inneneinrichtung mit. Mit ihren preiswerten Produkten, so ein Text in der Ausstellung, löst IKEA «das Versprechen der Avantgarde der Moderne ein, gut gestaltete Produkte für die Massen verfügbar zu machen». Diese lobenswerte Demokratisierung wurde nicht zuletzt durch tiefe Preise erreicht, was die Möbel zum blossen Konsumgut machte, das spontan gekauft und ebenso spontan ersetzt werden kann. Weitere Beispiele im ersten Ausstellungsbereich befassen sich mit dem faszinierenden Versuch eines spanischen Gestalter-Teams, auf 33 Quadratmetern eine Familienwohnung einzurichten, und mit zwei grundverschiedenen Konzepten, alte, nicht oder nicht mehr zum Wohnen geeignete Bauten neu zu nutzen.

Im zweiten Saal, der an fünf exemplarischen Interieurs den gesellschaftlichen Aufbruch seit den 1960er-Jahre vorführt, dominiert auf den ersten Blick die Kollektion des avantgardistischen Mailänder Designkollektivs Memphis, die der Modeschöpfer Karl Lagerfeld in seiner Wohnung in Monte Carlo von der Innenarchitektin Andrée Putman arrangieren liess. Die dreiste Farbigkeit der geometrischen Elemente und die an einen Boxring erinnernde Sitzlandschaft wirken wie eine dadaistische Provokation, ihr Gebrauchswert ist allerdings gering. Kein Wunder, liess Lagerfeld das Ensemble nach wenigen Jahren versteigern. Bis heute in Gebrauch ist hingegen das bereits in den ersten 1970er-Jahren vom japanischen Architekten Kisho Kurakawa errichtete Kapsel-Hotel in Tokio. Die einheitlich acht Quadratmeter grossen und 2,3 Meter hohen Zellen sind komplett eingerichtet. Beispielhaft für die Zeit – und darüber hinaus – war auch Andy Warhols «Silver Factory». Gebäude im New Yorker Stadtteil SoHo, die als Werk- und Lagerhallen ausgedient hatten, nutzten Künstler als Ateliers. Der exzentrische Andy Warhol liess 1964 eine ehemalige Hutfabrik an der East 47th Street komplett mit Silberfolie auskleiden und nutzte den weitläufigen Raum nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Wohnen und als Treffpunkt für seine bizarre Gefolgschaft.
Panton klein
In Verbindung mit der genialen Vermarktung seines Lebensstils machte Warhol das Leben im Loft zum Hype. Weniger ein reales neuartiges Wohngefühl als vielmehr eine beispielgebende Ästhetik jener Zeit vermittelt die höhlenartige Wohnlandschaft «Phantasy Landscape», die der dänische Designer Verner Panton 1970 im Auftrag des Chemiekonzerns Bayer für die Kölner Wohnausstellung «Visiona 2» entworfen hat. Ein Nachbau des bunten Interieurs, das alle traditionellen Vorstellungen einer Wohnung über den Haufen warf, steht während der Ausstellung im Feuerwehrhaus.
Die im Saal 3 unter dem Rubrum «Natur und Technik» versammelten Wohnmodelle der 1950er-Jahre führen uns in die Welt des grenzenlosen Fortschrittsglaubens: Ernstgemeint und unkritisch im «House of the Future» der «Ideal Home Exhibition» in London 1956, witzig veralbert in Jacques Tatis Film «Mon Oncle» über die voll automatisierte «Villa Arpel». Andere Konzepte, Innen und Aussen, Interieur und Natur zu verbinden, wirkten weit nachhaltiger. Am radikalsten ging Bernard Rudofsky (1905-1988) in seinem Wohngarten für den Bildhauer Costantino Nivola vor, in dem er freistehende Wände und – als Wohnraum – eine Pergola aufstellte, die im Sommer von Glyzinien überwuchert war. Weniger radikal versuchte die brasilianische Architektin Lina Bo Bardi 1953 ihre «Casa de Vidro» in die «natürliche Ordnung» einzufügen, indem sie die Fenster bis zum Fussboden zog und damit die Natur ins Haus holte.

Einzigartig war das allerdings nicht, wie im vierten Raum augenfällig wird, wo Ludwig Mies van der Rohes (1886-1969) Brünner «Villa Tugendhat» präsentiert wird. Als der letzte Direktor des Bauhauses 1928 den Auftrag für den Bau erhielt, erfüllte sich der Traum jedes Architekten: Das Hang-Grundstück in einem Villenquartier der mährischen Hauptstadt war riesig, die Begeisterung der Auftraggeber für seine Ideen fast grenzenlos, und ihre finanziellen Ressourcen ebenso. Das machte es möglich, dass Mies nicht nur konstruktiv Neuland betreten konnte, indem er als Tragkonstruktion ein Stahlskelett wählte, sodass den Wänden keine statische Funktion mehr zukam. So konnte er zum Park hin vom Boden bis zur Decke Glasfronten einbauen, die zudem versenkbar waren, sodass die dahinter liegenden Räume im Sommer zu einer Art Balkon werden konnten. Die Errungenschaften der
Gartenfront klein
Villa Tugendhat, von der Raumaufteilung bis zur vorwiegend speziell entworfenen Inneneinrichtung und bis zu der, auch nach heutigen ökologischen Massstäben, modernen Zentralheizung haben ihre Vorbildfunktion bis heute nicht verloren. Während die gleich nebenan präsentierte Prager «Villa Müller», die der Wiener Architekt Adolf Loos in der gleichen Zeit entwarf ebenso wie die zusammen mit der Wiener «Villa Beer» von Josef Frank und Oskar Wlach ihren Nachruhm vor allem der neuartigen Aufteilung der Räume verdanken, ist die Villa Tugendhat, nach einer bewegten Nutzungsgeschichte seit 2012 in sorgfältig restauriertem Zustand der Öffentlichkeit zugänglich – ebenso wie die «Villa Müller» in Prag).

Besonders interessant an der aktuellen Ausstellung des Vitra Design Museums sind die Querbezüge, die über die Zeitspanne von hundert Jahren sichtbar werden. Es gibt Wohnwelten, die von 1920 bis heute allgemein als zeitgenössisch akzeptiert sind, und andere, die höchstens individuell als wertvoll gelten. Kritisch ist anzumerken, dass das gleichwertige Nebeneinander der beiden Konzepte – der von Wenigen als lebenswert empfundenen Wohnwelten und den von Vielen allgemein anerkannten Prinzipien – einen Eindruck von Beliebigkeit vermittelt, als hätten die Ausstellungsmacher selten gezeigte Stücke aus der Sammlung wieder einmal herzeigen wollen. Der Katalog, der ein viel breiteres Spektrum von beispielhaften Interieurs abdeckt, ist geeignet, diesen Eindruck zu korrigieren.

Die Ausstellung wird begleitet von einer Fülle von Führungen, Vorträgen, Workshops und Diskussionen. Das Programm steht auf der Website des Museums und
hier zur Verfügung.

Den Katalog zur Ausstellung gibt es in einer deutschen und einer englischen Version.

Kries, M., Eisenbrand, J. (Hrsg.): Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs.
Mit Beiträgen von Jochen Eisenbrand, Joseph Grima, Anna-Mea Hoffmann, Jasper Morrison, Matteo Pirola, Alice Rawsthorn, Timothy Rohan, Penny Sparke, Adam Štěch, and Mark Taylor; Interviews mit Nacho Alegre, Charlap Hyman & Herrero, Ilse Crawford, Sevil Peach u.a.
Weil am Rhein 2020 (Vitra Design Museum), 320 Seiten, €59.90.

Illustrationen: Oben: Ausstellungssignet (Casa de Video), Mitte: Verner Panton, Phantasy Landscape. Unten: Villa Tugendhat, Gartenfront. Foto © Jürg Bürgi, Basel 2020.

Victor J. Papanek: The Politics of Design

Er war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Designer und Design-Theoretiker des 20. Jahrhunderts: Victor J. Papanek (1923-1998), geboren in Wien und geschult in England, emigrierte 1939 nach dem Anschluss Österreichs mit seiner verwitweten Mutter in die USA. Seit 1946 amerikanischer Staatsbürger, studierte er – unter anderem bei Franz Lloyd Wright – Architektur und erwarb 1950 sein Bachelor-Diplom an der privaten Cooper Union for the Advancement of Science and Art in New York.
Papanek
Fünf Jahre später folgte das Master-Diplom am Massachusetts Institute of Technology. Nach der Ausbildung begann Papanek eine klassische Laufbahn als Industriedesigner im Atelier des «Stromlinien-Gurus» (Alison Clarke in ihrem Katalogbeitrag) Raymond Loewy. Doch bald gab es Krach, als Papanek vorschlug, die traditionellen japanischen Sandalen in einer besonders dicken Sohle als Plateau-Schuh zu gestalten, der es besonders kleinen Menschen – wie seiner Mutter, die nur anderthalb Meter gross war – den Alltag in den normierten Wohnungen zu erleichtern. Loewy spottete über den Entwurf für «die Minderheit» – und half so, Papanek zum scharfen Kritiker der Konsum- und Wegwerfgesellschaft zu machen. Mit Auftritten im Radio und Fernsehen und in zahlreichen Vorträgen verurteilte er den allgegenwärtigen Kommerz und setzte sich für ein politisch bewusstes und dem Schutz der Umwelt verpflichtetes Verständnis der Produktgestaltung ein. Sein Hauptwerk «Design for the Real World – Human Ecology and Social Change» erschien 1971 und wurde in kurzer Zeit zum weltweit meistgelesenen Buch über Design. So einflussreich dieses Werk bis heute geblieben ist, so blass ist die Erinnerung an seinen Autor geworden. Die Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein, die erste umfassende Retrospektive überhaupt, soll dies nun ändern. Zusammen mit der «Victor J. Papanek-Foundation» an der Universität für angewandte Kunst in Wien, der Hüterin des Nachlasses, stellen die Kuratorinnen Amelie Klein und Alison J. Clarke vom 29. September 2018 bis zum 10. März 2019 den kritischen Geist unter dem Titel «The Politics of Design» in den Zusammenhang seiner Zeit und zeigen seine Wirkung bis in die Gegenwart, indem sie an 20 zeitgenössischen Werken demonstrieren, wie Papaneks Überzeugungen weiterleben. Die ersten beiden Abteilungen präsentieren anhand einer Medien-Installation und einer eindrücklichen biografischen Übersicht, die Papaneks Leben von der Flucht aus Europa bis zum internationalen Erfolg umfasst, den zeitgeschichtlichen Kontext des bahnbrechenden Werks. Die Fülle der Dokumente in diesem Teil ist überwältigend. Wer hier lieber nicht ins Detail gehen möchte, tut gut daran, das umfangreiche und sehr ansprechend gestaltete Katalogbuch zu konsultieren, in dem zahlreiche Exponate abgebildet und ausführlich erläutert sind. In den weiteren Räumen sind die Hauptthemen von Papaneks Werk dargestellt: seine kritische Haltung zur Wegwerfkultur, sein Engagement für Minderheiten und die so genannte Dritte Welt, sowie für Ökologie und Nachhaltigkeit. Eine Fülle von Entwürfen belegen seine Überzeugung, dass gestalterische Probleme am besten im Kollektiv gelöst werden sollen.

Katalogumschlag
Zur Ausstellung erschien, wie erwähnt, ein Katalogbuch, das einen umfassenden Einblick in Papaneks Denken ermöglicht. es macht nachvollziehbar, dass sein Ansatz, der seinerzeit revolutionär war, heute allgemein anerkannt ist: Design darf sich nicht auf die blosse Ästhetik von Gegenständen beschränken, sondern muss sich seiner gesellschaftlichen Funktion bewusst sein. Mateo Kries, Amelie Klein, Alison J. Clarke (Hrsg.): Victor Papanek – The Politics of Design. Weil am Rhein 2018 (Vitra Design Museum). 400 Seiten, €59.90

Eine ausführliche Besprechung der Ausstellung und des Katalogs folgen
hier.

Illustration: Porträtfoto Victor Papanek ca. 1981 (Scan aus dem Katalog, © 2018 Kansas City Art Institute).

Vitra Design Museum: Design in Afrika

Brille
Es gibt – in unseren Augen – amerikanisches Design. Gibt es europäisches Design – und nicht viel eher deutsches, französisches, britisches, skandinavisches? Und erst afrikanisches Design! Was verbindet ägyptische und südafrikanische Künstlerinnen und Gestalter? Das ist die Hauptfrage, die uns die Ausstellung «Making Africa – A Continent of Contemporary Design» im Vitra Design Museum in Weil am Rhein vom 14. März bis zum 13. September 2015 beantworten möchte. Die Kuratorin Amelie Klein und ihr Berater, der aus Nigeria stammende und zur Zeit als Direktor des Münchner Hauses der Kunst sowie der 56. Biennale von Venedig tätige Okwui Enwezor verzichten bewusst darauf, einen umfassenden Überblick über die vielgestaltige Kunst- und Designszene Afrikas zu geben. Sie blicken nicht auf einen nach wie vor von Hungersnöten und kriegerischen Auseinandersetzungen gebeutelten Kontinent, vielmehr konzentrieren sie sich auf die kreative Kraft der gut ausgebildeten, mit der ganzen Welt vernetzten urbanen Mittelklasse, die seit etwa zehn Jahren den wirtschaftlichen Aufschwung antreibt. Auf ausgedehnten Recherche-Reisen sammelte die Kuratorin eine immense Fülle von Material; sie sprach in Einzelinterviews mit Künstlern und Gestaltern; sie führte mehrere Workshops durch, um der eigenwilligen Design- und Kunstszene den Puls zu fühlen. Während die sehr sorgfältig gestaltete Ausstellung auf den ersten Blick etwas Foto- und Video-lastig wirkt und nicht alle der 280 Exponate von 120 Gestalterinnen und Gestaltern ihren Bezug zu Afrika offenkundig machen können, bietet der 346-seitige, grossformatige Katalog eine überwältigende Fülle von Materialien und Informationen, die belegen, dass «Design in Afrika viel umfassender verstanden wird als in westlichen Kulturkreisen», wie es in einer Pressemitteilung heisst.

Eine ausführliche Besprechung der Ausstellung und des Katalogs gibt es
hier.

Konstantin Grcic: Design als Abenteuer

«Design», definiert der Münchner Gestalter Konstantin Grcic (geb. 1965), «ist das Abenteuer, nicht genau zu wissen, was bei einem kreativen Prozess herauskommt.» So witzig das Bonmot, so sehr widerspricht es allem, was die One-Man-Show im Vitra Design Museum in Weil am Rhein (22. März bis 14. September 2014) unter dem Titel «Konstantin Grcic – Panorama» zeigt: Der Gestalter, dessen Objekte in privaten und öffentlichen Räumen allgegenwärtig sind, ist ein systematischer Arbeiter, der wenig dem Zufall überlässt. Die von ihm selbst, zusammen mit Mateo Kreis konzipierte und kuratierte Ausstellung ist in vier Abteilungen gegliedert. Die erste präsentiert unter dem Titel «Life Space» den Prototyp eines privaten Wohnmoduls, die zweite – «Work Space» – zeigt auf einem grossen Arbeitstisch und in einer Filmprojektion Grcic’s Werkstatt, die dritte – «Public Space» – ist als öffentlicher Platz konzipiert, der von einem 30 Meter langen Panorama einer visionären Stadt-Silhouette umgeben ist, und der vierte schliesslich – «Object Space» genannt – versammelt in Vitrinen eine grosse Zahl von Objekten, selbst entworfenen und fremden, die einen evolutionären Prozess simulieren. Vor allem diese Objektsammlung belegt die enorme Breite von Grcic’s Schaffen, sowohl was Formen als auch was Materialien angeht. Neben einer grossen Vielfalt von Sitzmöbeln sind Leuchten und Alltagsgegenstände aus Kunststoff zu sehen, und dazwischen gibt es immer wieder witzige Einfälle zu bewundern – zum Beispiel einen Kleiderbügel mit eingebauter Bürste oder einen Strassenwischer-Besen, dessen Kunststoff-Borsten wie Zweige aussehen. Zur Ausstellung erschien ein sehr schön gestalteter Katalog: Kreis, M., Lipsky, J. (Hrsg.): Konstantin Grcic – Panorama. Weil am Rhein 2014 (Vitra Design Museum), 320 Seiten, €69.90. Eine Besprechung der Ausstellung und des Katalogs steht hier.

Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags

Eingerichtet von Mateo Kreis, zeigt das Vitra Design Museum in Weil am Rhein vom 15. Oktober bis zum 1. Mai 2012 Rudolf Steiner als Schöpfer einer «völlig neuen Alltagsästhetik». Der Gründer der Anthroposophischen Bewegung und Erbauer des Goetheanums in Dornach folgte auch in seiner gestalterischen Arbeit demselben Muster, mit dem er sich seinen ganzen Geistespalast zusammenbaute: indem er Vorhandenes auswählte und in neue Zusammenhänge brachte. Bei Goethe lieh er sich die Farbsymbolik und bediente sich in der Metamorphosenlehre. Der Jugendstil mit seinem vegetativen Gestaltrepertoire lieferte ebenso Vorlagen wie der Kubismus, und die zahlreichen Reformbewegungen der Zeit, die unter anderem einfache Formen und die handwerklich sorgfältige Bearbeitung grundlegender Materialien propagierten. Die Ausstellung im schwierig zu bespielenden Museumsgebäude von Frank Gehry ist gleichzeitig eine Einführung in die Steinersche Ästhetik und eine Auseinandersetzung mit der Frage nach ihrer Gültigkeit bis heute. In dieser Breite und Tiefe ist dies der erste Versuch einer Gesamtschau auf Steiner als Designer. Und man darf ohne Weiteres sagen: Schon ein erster Rundgang zeigt, dass der Wurf gelungen ist. Um die Wirkung der Schau zu vertiefen, leistet sich das Vitra Design Museum ein Begleitprogramm, das auch für grössere Häuser den Rahmen des Gängigen bei weitem sprengen würde: Das Angebot umfasst, zusätzlich zu den Führungen durch die Ausstellung, fast ein halbes Hundert Workshops Happenings, Gespräche und Exkursionen. Eine ausführliche Besprechung der Ausstellung und des Katalogs ist hier zu lesen.