Internet und Computer

«Keynote»-Präsentation auf Windows-Maschine

Jeder Mac-Benutzer weiss, dass «Keynote» für Präsentationen und Diaschauen unübertroffen ist. Microsofts «Powerpoint» kann mit der Software aus dem Hause Apple, die Teil des «iWork»-Pakets ist, einfach nicht mithalten. Was tut aber, wer seine ausgeklügelte «Keynote»-Präsentation auf einer Windows-Maschine vorführen (lassen) muss? Ist der Export ins «Powerpoint»-Format unumgänglich, das weit weniger variantenreiche Übergänge im Repertoire hat und auch schnell ins Ruckeln kommt, wenn der Bildschirm sich belebt? Vergesst «Powerpoint», wählt «QuickTime»! «Keynote» ist in der Lage, jede Diaschau als «QuickTime»-Film zu speichern. In den Einstellungen dazu, kann man wählen, ob der Film automatisch abläuft oder vom Präsentierenden – wie die originale «Keynote»-Schau – von Hand gesteuert werden soll. Um ganz sicher zu sein, lädt man sich «QuickTime for Windows» mit auf den Memorystick – falls das Programm auf der Vorführ-Maschine noch nicht installiert ist. Übrigens: Im «Keynote»-Handbuch ist das alles ausführlich nachzulesen. Aber wer tut das schon?

Von der Aktualität überrollt

So geht es, wenn man sich zu lange Gedanken macht: Letzte Woche präsentierte Apple-Chef Jobs die neuste Version des Web-Programms «iWeb» vor, von dem in meinem Erfahrungsbericht über Webseiten-Weben kurz die Rede ist. Für alle, die ihren Freunden und Familien ihre Ferien- und Geburtstagsbilder präsentieren wollen, ohne sich mit den Beschränkungen des Web-Designs zu plagen, bietet die neuste Version der Medien-Datenbank «iPhoto» – ebenfalls Teil der Kreativsoftware-Suite «iLife ’08» – die Möglichkeit, ganze Foto- und Filmserien als private Web-Galerie ins Internet zu stellen. Voraussetzung ist allerdings die Mitgliedschaft beim Dotmac (.mac)-Service, der für eine Jahresgebühr von 139 Franken neuerdings 10 GB Speicherplatz bietet. Ich habe das Angebot ausprobiert. es ist wirklich so kinderleicht, wie die Ankündigung behauptet. Das Hochladen einer Serie von fünf Duitzend Bildern und drei kurzen Film-Clips (.mov-Dateien) dauerte wenige Minuten. Der Clou des Ganzen ist die Möglichkeit, Aussenstehende die Ergänzung der Galerie zu erlauben. Sie erhalten zu diesem Zweck eine spezielle E-mail-Adresse, an die sie ihre Bilder schicken können.
Der Besitzer der Galerie kann dann die von aussen beigesteuerten Fotos in seine Sammlung auf dem Computer herunter laden. Galerien können nach Belieben mit einem Passwort geschützt und nur einem beschränkten Kreis zugänglich gemacht oder für alle Welt offen gehalten werden. «Alle Welt» ist allerdings mächtig übertrieben. Denn im realen Internet findet eine Web-Galerie nur, wer darauf aufmerksam gemacht – das heisst: zum Betrachten eingeladen – wird. A propos Betrachten: Die Darstellung der Galerie sieht nicht wie eine Website aus, sondern viel eher wie ein Bildbetrachtungs-Programm: Den Besuchenden stehen vier Varianten zur Verfügung: eine Rasterdarstellung, ein Mosaik, ein Karussell (ähnlich wie die CD-Hüllen-Sammlung in «iTunes») und eine Diaschau. Der Hintergrund lässt sich ebenfalls individuell anpassen: schwarz, grau (hell und dunkel), weiss
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Die Prophezeiung von Steve Jobs, dass in Zukunft die meisten Familienbilder nicht mehr auf DVDs herumgeboten, sondern in einer Web-Galerie publiziert werden, hat einiges für sich. Gleichwohl kann es durchaus Spass machen, Sammlungen von Familienbildern schön gruppiert und mit animierten Menüs versehen auf einer DVD zu verewigen. Aber überall, wo es eilt, ist die Idee der Web-Galerie Gold wert. Das gilt natürlich nicht nur für Freundeskreise, Vereine und Familien, sondern durchaus auch für professionelle Anwendungen.